Webcam
Termine
Aktuell
alle aktuellen Nachrichten >>>
09.03.2012 14:56

Theateraufführung "Hexenjagd"

„Hexenjagd“ von Arthur Miller

Am vergangenen Freitag erlebte die Schulgemeinschaft die Aufführung des Theaterstückes „Hexenjagd“ von Arthur Miller, dargeboten von der Theater-AG der Stufen 9-13. Das gut dreistündige, sehr anspruchsvolle Werk bewies einmal mehr, zu welchen hervorragenden schauspielerischen Leistungen engagierte Schüler in der Lage sind.

Arthur Miller, der das Stück 1953 als Antwort auf die Kommunistenverfolgung während der McCarthy-Ära schrieb, verlegt die Handlung seines Werkes in das puritanische Amerika des Jahres 1692. In dem kleinen Städtchen Salem überrascht Pfarrer Samuel Parris seine Tochter Betty, seine Nichte Abigail und einige andere Mädchen bei einem okkulten Ritual und Tänzen im Wald. Einige Kinder scheinen sich nicht von dem Schock der Entdeckung zu erholen; sie werden ohnmächtig und krank. Da die Krankheiten nicht von Ärzten zu erklären sind, entsteht schnell das Gerücht von übernatürlichen Ereignissen, von Teufelsbeschwörung und Hexerei. Wilde, archaisch anmutende Klänge der eigens für die Aufführung von Philipp Koelges komponierten Bühnenmusik begleiteten die mit zuckenden Blitzen verfremdete Tanzszene.

Auch im weiteren Verlauf unterbrachen die von Jan Lüdicke nachbearbeiteten Zwischenaktmusiken immer wieder die Handlung und verliehen der Tragödie in Kombination mit Licht- und Bühnentechnik, für die Lukas Neumann und Jonas Skottnik verantwortlich zeichneten, eine düstere, beklemmende Atmosphäre.

Alle Rollen des Stückes waren geschickt besetzt und unterstrichen eindrucksvoll den Charakter der jeweiligen Figur. Brandon Schmitt, der die Rolle des Pastor Parris spielte, überzeugte das Publikum gekonnt von dessen Angst um seinen guten Ruf. Mit höchster emotionaler Intensität verkörperte Rebecca Gatzke die von Rachsucht durchdrungene Nichte Abigail. Ihrer Gegenspielerin Elizabeth Proctor verlieh Marina Zingraf die nötige Ruhe und Würde. Faszinierende Bühnenpräsenz und Ausdrucksstärke bewiesen Lucas Fromme in der Rolle des charakterstarken John Proctor und als starrköpfiger Richter Danforth Maxime Mourot, der neben seiner Aufgabe als Schauspieler gemeinsam mit Frau Oldenburg die Probenarbeit betreute und der im Rahmen der Projektwoche ein eigenes Theaterprojekt anbieten wird.

In der nicht einfach zu spielenden Figur des Pfarrers und Exorzisten John Hale verblüffte Alexander Bersch das Publikum. Souverän zeigte er den Wandel von religiösem Fanatismus zu Reue und Einsicht. Alle Akteure stellten ihre Rolle nicht nur dar, sondern identifizierten sich in beeindruckender Weise damit und faszinierten das Publikum immer wieder durch ihr weit über das Normalmaß hinausgehendes intensives Zusammenspiel, wie der lang anhaltende, begeisterte Applaus deutlich zeigte.

Wir danken allen Beteiligten der Theater-AG für einen unvergesslichen Abend und hoffen, dass wir uns im kommenden Schuljahr wieder auf eine so gelungene Aufführung freuen dürfen.